Sprachbildung Deutsch

Schulinternes Curriculum der Konrad-Zuse-Schule Berlin

„Durchgängige Sprachbildung in allen Fächern“

 

Schulspezifische Festlegungen zum Basiscurriculum Sprachbildung

 

Im Schulprogramm (Stand: 2020) ist die gezielte durchgängige Sprachbildung als wichtiger Bestandteil des Unterrichts in allen Fächern an der Konrad-Zuse-Schule implementiert:

 

Das Beherrschen der deutschen Sprache ist eine wesentliche Voraussetzung für einen möglichst guten Start in das Berufsleben. Der Erwerb von Fachkompetenz setzt aber Sprachkompetenz voraus, da diese jedoch bei den SuS ungenügend ausgeprägt ist, muss neben der Vermittlung von Fachwissen die Verbesserung der Sprachkompetenz Bestandteil des Fachunterrichts werden.

 

Unsere Aufgabe ist es, den Unterricht in allen Bildungsgängen und Fächern sprachfördernd zu gestalten, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern, Fachsprache zu vermitteln und Mehrsprachigkeit zu unterstützen.

 

1. Bestandsaufnahme der Rahmenbedingungen: Ressourcen und Anforderungen

a) Rahmenbedingungen

Zahlreiche unserer Schülerinnen und Schüler haben einen diagnostizierten Förderschwerpunkt „Lernen“ oder „Geistige Entwicklung“, einige haben eine diagnostizierte Lese-Rechtschreibschwäche und/oder Dyskalkulie. Einige unser Schülerinnen und Schüler sind nichtdeutscher Herkunftssprache.

 

b) Ressourcen

Im Schuljahr 2016/17 wurden uns neun Sprachförderstunden für die Berufsvorbereitung und das erste Jahr der Berufsausbildung zugewiesen. Alle diese Sprachförderstunden nutzen wir für Regelunterricht im Lehrerteam. (siehe 2.) Die Sprachbildungsbeauftragte erhält für die Koordination, Beratung sowie für die Fort- und Weiterbildung zwei Anrechnungsstunden.

 

2.  Fördermaßnahmen: Inhalte und Organisationsformen

3.  Bestehende Maßnahmen zur durchgängigen Sprachbildung (inklusiv)

Sprachbildung bedeutet, integrativ und durchgängig in jedem Fach zu fördern. Dafür unterrichten mehrere Kolleginnen und Kollegen in Teams aus Fach- und Deutschlehrer/-innen gemeinsam Fachpraxis, Fachtheorie und Mathematik. So können wir die Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht kontinuierlich fachlich und an den konkreten Lerninhalten auch sprachlich fördern.

 

Das Kollegium unserer Schule ist für die durchgängige Sprachbildung sensibilisert und dafür aufgeschlossen. Im Frühjahr 2016 nahmen alle Kolleginnen und Kollegen erneut an einer Forbildung zur „Sprachbildung im Fachunterricht. Stolpersteine im Sprachgebrauch – Worauf muss ich als Fachlehrer/-in achten?“ sowie ein einer weiteren Veranstaltung für ihren Fachbereich mit konkreten Hinweisen zum Erstellen von Arbeitsmaterialien teil. Die meisten Kolleginnen und Kollegen konnten auf Wissen und Erfahrungen sowie Material aus vorhergehenden Fortbildungen zurückgreifen.

 

4.  Feststellung des Sprachstands und des Förderbedarfs

Die Sprachstandserfassung erfolgt zu Beginn des Schuljahres im Rahmen des Deko-Unterrichts. Dazu verwenden wir „Texteasy 5.0“[1] mit Testaufgaben zu Lesen, Schreiben und Wortschatz. Die Ergebnisse besprechen wir in individuellen Fördergesprächen mit jeder Schülerin und jedem Schüler und formulieren konkrete Fördermaßnahmen. Auch richten wir unseren binnendifferenzierten Unterricht entsprechend aus, um die Sprachkompetenz gezielt weiterzuentwickeln.

 

5.  Sprachförderung für Neuzuwanderer (additiv)

Alle Neuzuwanderer werden an unserer Schule in den BQL-FL-Klassen inklusiv beschult und nehmen ergänzend in zwei Lerngruppen auf Niveau A0/A1 und Niveau A1/A2/B1 täglich einen Block am DaZ-Unterricht teil.[2] Der additive DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) richtet sich ausschließlich an Schülerinnen und Schüler, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben.

 

6.  Sprachentwicklungsprozesse

Als integrativen Bestandteil jeden Unterrichts planen und gestalten wir sprachlich bildende Kontexte und vermitteln Strategien zum das Hör- und Leseverstehen sowie Sprechen und Schreiben.

Anknüpfend an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler greifen wir gezielt geeignete Situationen auf, um systematisch Wortbedeutungen, Wortbildung, Kontext, Fachbegriffe, Aussprache, Schreibung, Grammatik, Wortarten, Satzglieder, Synonyme, sprachliche Fachbegriffe zu thematisieren. Schwerpunkt ist die zunehmend selbstständige Aneignung von einem Fachwortschatz (Aussprache, Schreibweise, Bedeutung und Verwendung im Kontext) für die einzelnen Berufsfelder an unserer Schule. Wir Lehrenden verwenden, eingebettet in sprachliches Handeln, konsequent die korrekten grammatischen Fachbegriffe, die das Verstehen und Systematisieren von Sprache erleichtern. Dabei sollen Glossare angefertigt und angewendet werden, um ein besseres Verständnis von Texten und Aufgaben zu ermöglichen. Im Fachtheorie- und Fachpraxisunterricht werden die Fachbegriffe kontextbezogen angewendet.

  • Arbeitsanweisungen (Operatoren) mit Erläuterung lesen, umsetzen
  • Kernlexik für jeden Fachbereich (nach Alphabet/Wortarten/Arbeitsgebieten geordnet; mit Artikel, Pluralendung, ggf. Silbentrennung, Betonungszeichen zur besseren Aussprache, im Kontext, häufig gebrauchte Wortgruppen, Synonyme, Umschreibung)
  • Scaffolding (ein Lerngerüst bauen von der Alltagssprache zur Bildungssprache[3] - „Gestuftes Modellgerüst“:
  1. dialogisch sprechen (Alltagssprache, hier und jetzt)
  2. monologisch sprechen (berichten, Bildungssprache mündlich, mehr Distanz)
  3. einen schriftlichen Text verfassen (Bildungssprache schriftlich, schlüssig)
  • Fading (Ausschleichen): Wenn die Strukturen etc. gefestigt sind, Gerüst abbauen

 

7.  Ausblick

Sprachbildung sollte integrativer Bestandteil jeden Unterrichts in allen Fachbereichen und Klassen sein. Dafür arbeiten Teams aus Deutsch- und Fachlehrern zusammen. Die Schulleitung unterstützt dies durch entsprechende Stundenplanung. Unser Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem entsprechenden Fachwortschatz arbeiten und mit damit souverän im Unterricht umgehen können. Um dies zu erreichen, fertigen wir kontinuierlich verschiedene Sprachwerkzeuge und wenden sie an.

 

 

Literatur:

Basiscurriculum Sprachbildung. in: Rahmenlehrplan Teil B. Fachübergreifende Kompetenzentwicklung S. 4-12. SenBJW.2015

 

Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin. Qualitätsbereiche und Qualitätsmerkmale. SenBJW. 2013 S. 16

Leitfaden für sprachförderliches Verhalten. in: Einführung und Durchführung eines integrierten Sprachförderansatzes in Berufsvorbereitung und Berufsausbildung an Berufsbildenden Schulen in Bremen. Sven Walter Institut der GFBM e.V.

 

Leisen Josef. Hg. Handreichung Sprachförderung im Fach.Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis. Varus Verlag 2010

 

http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/themen/sprachbildung/sprachbildung-schulentwicklung/ - c35499. 1/9/2016

 


[1] Texteasy 5.0 Verfahren zur Sprachstandsfeststellung. Hg.: Sven Walter Institut (SWI) der GFBM e.V. (Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen e.V.) 2008

[2] Grundlage: „Das Willkommenscurriculum für die beruflichen und zentral verwalteten Schulen Berlins. Curriculum zur sprach-und berufsübergreifenden Didaktik in den Willkommensklassen für Neuzugewanderte über 16 Jahre. SenBJW.2016“

[3] nach: LISUM Sprachförderung DaZ, Fachbrief Nr 3, 2009

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